Deutsch-Englische Jugendbegegnung im Sommer 2017

In den Sommerferien waren wir mit einer kleinen Gruppe von 11 Leuten zu einem Jugendaustausch in Keighley, England.

Wir haben unglaublich viel erlebt und unternommen. So zum Beispiel die Wanderung zum Brontë-Wasserfall bei Haworth, der nach den berühmten Schriftsteller-Schwestern benannt ist. Sie sind lokal so bekannt und bedeutend wie für uns zum Beispiel Goethe oder Schiller. Vor der Wanderung sind wir zuerst mit dem Zug gefahren. Aber nicht mit dem modernen Zug, wie wir ihn kennen, sondern in den bequemen Sitzen einer alten Dampflok. Mit den alten Bahnhöfen und der vorbeirauschenden Landschaft fühlten wir uns ein bisschen wie im Zug nach Hogwarts. Nachdem wir in Haworth ankamen, wanderten wir durch die für Großbritannien typische Landschaft (und dem typischen Wetter). Auf halber Strecke konnten wir noch ein kleines Andenken gestalten. In einem kleinen Laden hat jeder von uns eine Keramikfigur, von Einhörnern, über Autos, Feen, Tassen bis hin zu Seepferdchen und Elefanten bemalt.

Am Freitag fuhren wir dann nach Stafford auf das „Soul Survivor Festival“. Das ist eine christliche Zeltstadt auf einem großen Gelände, wo normalerweise Bauernmärkte stattfinden. Natürlich hat uns das britische Regenwetter auch beim Zelten begleitet. Auf dem Festival war dann über fünf Tage für jeden etwas dabei. Wir starteten den Tag mit dem Main Meeting, das war eine Predigt mit viel Musik, Tanz und vor allem Humor. Danach konnten wir verschiedene Seminare zu unterschiedlichen Themen rund um Glaube, Religion und das Leben besuchen oder eine der vielen Freizeitmöglichkeiten nutzen. So haben wir neben den Seminaren Fußball oder Frisbee gespielt, uns mit den Engländern unterhalten und gespielt oder in einem der großen Cafés eine heiße Schokolade genossen. Einige von uns waren von der Möglichkeit Skateboard zu fahren besonders begeistert und nahmen sogar an einem kleinen Wettbewerb teil, mit großem Erfolg. Ich selbst habe einigen Engländern das Spiel Werwolf beigebracht, was wir dann sehr oft zwischendurch gespielt haben. Nachdem der Abend mit einem weiteren Main Meeting ausklang, konnten wir noch zu verschiedenen Veranstaltungen gehen. So spielten in den Cafes jeden Abend Live Bands und es gab fast jeden Abend einen special act. So gab es eine UV Party, bei der im Dunklen spezielle UV-Farbe, sowie weiße T-Shirts leuchteten oder eine Silent Disco, bei welcher man Kopfhörer trägt und über zwei Kanälen zwischen den auflegenden DJs wechseln konnte. Das letzte Main Meeting am fünften Tag stand dann unter dem Motto „was ich werden wollte als ich fünf war“. Die Kostüme waren unglaublich cool. Wir waren Ritter, Einhörner, Pippi Langstrumpf, Ghandi, Prinzessinnen und vieles vieles mehr. 

Nach dem Festival sind wir wieder zurück nach Keighley gefahren. Die Tage vor und nach Soul Survivor haben wir in kleinen Gruppen bei verschiedenen Gastfamilien verbracht. Anfangs waren manche von uns sehr unsicher deswegen, aber die Gastfamilien waren so freundlich und herzlich, dass wir uns alle schnell wie Zuhause gefühlt haben. 

Nach einem Ausflug zum Saltmill Museum in Saltaire, in welchem manch einer von uns einfach nicht an den Büchern vorbei laufen konnte ohne etwas mitzunehmen, bereitete uns eine der Gastfamilien eine kleine Abschiedsfeier. Dort waren wir dann alle zusammen, sowohl die Jugendlichen aus Deutschland und England, wie auch unsere Gastfamilien. Wir verabschiedeten uns dann mit einem lachenden und einem weinenden Auge als es so weit war wieder zurück nach Hause zu fahren (bzw. fliegen). 

Sowohl bei den Jugendlichen als auch den Gastfamilien haben wir viele neue Kontakte geknüpft und Freunde gefunden. Wir freuen uns schon sehr auf den nächstem Jugendaustausch im Sommer 2018! 

Vanessa

Internationales Jugendcamp in den Sommerferien

SEE IT, GET IT, DO IT

Vom 25. Juni bis 2. Juli waren 30 junge Gäste aus Capetown (Südafrika), Bradford (UK) und Kaunas (Litauen) zu Gast in Erfurt. Anlass war das internationale Jugendtreffen "SEE IT, GET IT, DO IT", welches im Lutherpark stattfand, organisiert von Erfurter Jugendlichen und der Evangelischen Jugend.

Während der sieben Tage beschäftigten sich die jungen Menschen mit Umweltschutz und Nachhaltigkeit: bei einer geführten Wanderung durch den Steigerwald erfuhren die Teilnehmenden, wie wichtig der Lebensraum Wald für unser Ökosystem ist; eine Führung auf dem Gelände der Mülldeponie Schwerborn schaffte Einblicke in Renaturalisierung und die Bedeutsamkeit der Bienen. Bei Arbeit in Garten, Wald und auf dem Feld wurden die Jugendlichen selbst aktiv und schafften so Ökosysteme in ihrem persönlichen Umfeld. So entstanden nicht nur Insektenhotels auf dem Gelände des Lutherparks, es wurde auch ein Garten bewirtschaftet, Wege angelegt und Wald geschnitten.

Hintergrund und Anregung für das Camp-Thema ist der Film "story of stuff", welcher die Mechanismen von Warenproduktion, Konsum und Umweltzerstörung, als letztendlich Folge des Konsums, schildert. Die Themen Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit zogen sich durch das Camp: die Verpflegung wurde selbst organisiert, wobei auf regionale und biologische Produkte zurückgegriffen wurde. Als Transportmittel für die Ausflüge wurden nur öffentliche Verkehrsmittel genutzt. Die Ergebnisse und Eindrücke des Camps mündeten am letzten Tag des Camps in eine Kreativaktion in der Erfurter Innenstadt: Die Teilnehmenden performten selbstgedichtete Lieder und ein Theaterstück, und ließen auf einer riesigen Stellwand unseren Planet Erde symbolisch unter Müll und Abfall ersticken.

Neben den inhaltlichen Aspekten war auch viel Zeit für unterkulturelles Lernen, Spiel, Spaß und Action. Der Besuch des Acoustica-Konzerts stand ebenso im Programm wie interkulturelle Abende, erlebnispädagogische Angebote, ein Ausflug zum Kletterpark und Stausee in Hohenfelden.

"I really enjoyed Germany and learning about the environment as well as ways of protecting it. It was amazing having to meet so many young and vibrant people. I enjoyed speaking German to them and it made me appreciate my schooling."      Danielle (Teilnehmerin aus Capetown)

 

Hier geht's zum Film story of stuff (Link öffnet bei youtube)

Bericht von Julia Berndt

Awe! Das ist eine afrikanische Begrüßung und bedeutet so viel wie „Hallo!“. Dieses Wort und weitere haben wir beim internationalem Jugendcamp im Lutherpark/Erurt gelernt.

Unsere Jugendbegegnung begann am Samstag, den 25. Juni mit dem „Acoustica“-Konzert auf der Predigerwiese (Erfurter Altstadt). Dort trafen wir auf Jugendliche aus Südafrika, Litauen und England. Nach dem Konzert fuhren wir in den Lutherpark. Die erste Nacht war sehr kalt, woraufhin die deutschen Leiter für zusätzliche Schlafsäcke und Decken sorgten. Am nächsten Morgen bekamen wir unser Campinggeschirr, wiederverwendbar und aus Bambus sowie Recycling-Material hergestellt, passend zum Thema „Nachhaltigkeit“.

Am Nachmittag haben wir das sogenannte „Chaos-Spiel“ gespielt. Dabei wurden wir in Kleingruppen eingeteilt, in welchen wir im Laufe der Woche am Thema arbeiteten. Wir haben auch weitere Spiele zum Kennenlernen gespielt.

Im Laufe der Woche haben wir mehrere Ausflüge unternommen: Der Bundes-Förster, Herr Bamberger, gab uns eine interessante Führung durch den Steigerwald, bei der wir viel Neues über die Wichtigkeit der Wälder für unsere Erde erfuhren. Wir waren auch auf der Deponie in Schwerborn, wo wir lernten, dass Erfurt die weltweit modernste Müll-Deponie der Welt hat. Dort werden jährlich ca. 10 Megawatt Strom aus verrottendem Müll gewonnen und mithilfe von Bienen wird die Deponie re-naturiert. Nebenbei erfuhren wir, dass Bienen auch zum Aufspüren von Drogen oder Sprengstoff an Flughäfen eingesetzt werden.

Zur Stärkung gab es abends ein warmes Essen, welches teilweise mit Gemüse aus dem Lutherpark zubereitet wurde.

Was ich besonders schön fand, war der Arbeitseinsatz im Lutherpark und das Singen mit unserem Kantor Herrn Fellner, dem „Meister der Musik“.

Wir haben den anderen Teilnehmern deutsche Lieder beigebracht und im Gegenzug haben sie uns typische Lieder aus ihrer Heimat präsentiert.

Die Woche war geprägt durch die „National Evenings“ (zu Deutsch: „Nationale Abende“), bei denen sich jeweils jedes Land auf seine eigene Art und Weise vorgestellte.

[Am deutschen Abend haben wir ein Autobahn-Spiel veranstaltet, den anderen deutsche Zungenbrecher und Schimpfwörter beigebracht, Brezel gegessen und gegrillt.

Die Engländer haben unser Wissen über England in einem Quiz getestet und „Sir Bob“, einen deutschen Teilnehmer, zum Ritter geschlagen. Die Litauer haben uns Volkstänze vorgestellt und uns mit leckerem litauischem Essen versorgt. Am Abend der Südafrikaner haben auch sie unser Wissen über Südafrika getestet und uns leckeres einheimisches Essen serviert.]

Jeden Abend gab es eine Andacht am Lagerfeuer; dort haben wir gemeinsam gesungen und gebetet. Diese Andachten haben mich persönlich sehr zum Nachdenken angeregt und sie waren immer ein guter Abschluss des anstrengenden Tages. Danach haben wir am Feuer  Stockbrot und Marshmallows geröstet.

Am Freitag haben wir gemeinsam einen Flashmob zum Thema Nachhaltigkeit auf dem Anger in der Erfurter-Innenstadt veranstaltet. Diese Aktion war eine Zusammenfassung der Dinge, welche wir die ganze Woche über Nachhaltigkeit und Umweltschutz gelernt haben. [Zum Beispiel haben wir bekannte Lieder, wie „YMCA“ oder „Mad World“ umgedichtet und live dargeboten. Es wurde auch eine Tafel mit der Weltkarte und daran befestigte Handschuhe, gefüllt mit Farbe, vorbereitet. Die mit Farbe gefüllten Handschuhe wurden dann durch Teilnehmer in Schutzanzügen zerstochen, woraufhin die Farbe über die Weltkarte floss. Das sollte die Verschmutzung der Umwelt symbolisieren.]

Am letzten Abend gab es eine Talentshow, bei der wir viele unterhaltsame Beiträge erleben durften. Es wurden Zertifikate an die Teilnehmer verliehen, welche uns in bestimmten Kategorien, wie z.B. „bester Tänzer“, über die ganze Woche hinweg beeindruckt haben. [Da die litauischen Jugendlichen uns schon früh am Morgen verlassen mussten, sind wir aufgeblieben und hatten viel Spaß in unserem Disko-Zirkuszelt.]

Der Abschied ist jedem von uns schwer gefallen und ich hoffe, dass die Engländer, die Litauer und die Südafrikaner uns wieder in Deutschland besuchen werden. Durch soziale Netzwerke stehen wir weiterhin in Kontakt.  Auch wenn ich persönlich nicht gerne campe, da mir Mücken und andere Insekten zugesetzt haben, hätte ich die Jugendbegegnung gerne um ein paar Wochen verlängert. Durch die Leute, die wir kennen gelernt haben, war es eine super Zeit.

Julia Berndt (Teilnehmerin aus Erfurt)

Bildergalerie

Gefördert durch: